Parodontitis - Zahnhalteapparat Erkrankung
Warum blutet mein Zahnfleisch eigentlich beim Zähneputzen?
Ein erstes Anzeichen für eine Zahnfleischentzündung kann das regelmäßig oder auch unregelmäßige Bluten des Zahnfleischs sein. Bleiben diese Symptome unbehandelt kann es mit der Zeit zu Zahnfleisch- und Knochenrückgang führen und in der Folge sogar zum Zahnverlust.
Wie erkenne ich, dass ich eine Parodontitis habe?
Erste Anzeichen können wie oben beschrieben das Bluten des Zahnfleisches sein oder auch der Zahnfleischrückgang.
Das gesunde Zahnfleisch stellt sich fest und rosa dar.
Bei einer Parodontitis ist nicht nur das Zahnfleisch entzündet, sondern hat sich bis dahin schon auf den Zahnhalteapparat ausgedehnt. Durch die Zahnfleischtaschen, in denen sich Bakterien befinden kommt es zu Abbauprozessen am umliegenden Knochen und kann bis zum Verlust des Zahnes führen.
Auch kann man erste Anzeichen an einem schlechten Geschmack bzw. Mundgeruch erkennen.
Hinweis: Nur durch eine rigorose Behandlung und anschließende Vorbeugung kann der Zahnfleischrückgang gestoppt, die Zahnfleischtaschen geheilt und ein Zahnausfall verhindert werden.
Wie läuft eine Behandlung ab, wenn ich eine Parodontitis habe?
Zu allererst wird in einer Befundaufnahme der Umfang der nötigen Behandlungsschritte erfasst und mit dem Patienten das weitere Vorgehen besprochen.
Über ein Parodontal Screening (PSI) wird der Zustand des Zahnfleisches erfasst und in 5 Kategorien, von „gesund“ bis „schwere Parodontitis“ eingeteilt.
Im weiteren Verlauf wird ein Röntgenbefund erstellt und sollte zum Zeitpunkt der Beratung nicht älter als 6 Monate sein.
Die Zahnfleischtaschen werden Millimetergenau gemessen und in ein Formblatt für den Antrag bei der Krankenkasse eingetragen.
Bei der Prognose fließen alle Risiken und beispielsweise Vorerkrankungen ein. Diabetes und Osteoporose, Alkohol- und Nikotinkonsum sowie eine unzureichende Mitwirkung des Patienten verschlechtern die Prognose und wirken sich negativ auf die Entscheidung der Krankenkassen aus.
Die Vorreinigung, bzw. Parodontitis Vorbehandlung (PAV):
Der Grundstein für eine gute Parodontitis Behandlung ist die Zahnreinigung und Glättung aller Oberflächen. Hierbei wird der Patient auf die anstehende Behandlung vorbereitet und motiviert, die Zahnzwischenräume und Zahnputztechniken beizubehalten, um langfristig der Parodontitis entgegenzuwirken.
Die Parodontitistherapie:
Mit Handinstrumenten (Küretten) oder Ultraschallgerät wird die Wurzel- und Zahnoberfläche mechanisch gesäubert. Bei leichter bis mittelschwerer Parodontitis lässt sich mit der geschlossenen Therapie ein gutes Ergebnis erzielen.
Da die Therapie die Oberflächen der Zahnwurzeln behandelt erhalten Sie eine Betäubung, um während der Behandlung schmerzfrei zu sein.
Nachkontrollen der Behandlung:
Die Erkrankung hat meist einen chronischen Verlauf und muss daher regelmäßig untersucht und durch eine gute Prophylaxe weiterbehandelt werden.
Auch ohne erneute Symptome wie Zahnfleischbluten oder eine Lockerung der Zähne sollten Sie die Vorbeugung ernst nehmen und mindestens 2x pro Jahr zur zahnärztlichen Vorsorge bzw. Zahnreinigung gehen.
Risikofaktoren: Rauchen, Alkoholkonsum und Diabetes, schwaches oder erkranktes Immunsystem, unausgewogene Ernährung sowie Genetik